Структурный анализ глаголов-частиц

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57-58
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Мамаджанова, К. (2022). Структурный анализ глаголов-частиц. Современные лингвистические исследования: зарубежный опыт, перспективные исследования и инновационные методы преподавания языков, (1), 57–58. https://doi.org/10.47689/linguistic-research-vol-iss1-pp57-58
К Мамаджанова, Самаркандский государственный институт иностранных языков

Magister

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Аннотация

В предлагаемой статье рассматриваются точки зрения различных лингвистов по проблеме определения морфологического статуса приставочных глаголов в разрезе комбинаций «Преверб + глагол». Особое внимание уделяется позиции А. Lüdeling, которая основана на структуральном анализе рассматриваемой проблемы.


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DIE STRUKTURELLE ANALYSE VON PARTIKELVERBEN

K.Mamadjanova (Magister SamSIFL)

Аннотация. В предлагаемой статье рассматриваются точки зрения

различных лингвистов по проблеме определения морфологического статуса

приставочных глаголов в разрезе комбинаций «Преверб + глагол». Особое внимание

уделяется позиции А. Lüdeling, которая основана на структуральном анализе

рассматриваемой проблемы.

Ключевые слова: Partikelverben, Partikel-Verb- Kombinationen, Worttypen,

„Kontaktkompositum“ Adverbien, Adjektiven, Präpositionaladverbien, „preverb-verb-
constructions“.


Hundsnurscher (1997) bezeichnet als Kern der Forschung im Feld von Partikelverben

die Frage, um welchen Worttypen es sich morphologisch gesehen bei Partikel-Verb-
Kombinationen wie in ‘ich mache das Licht aus’ handelt. Jacob Grimm ist, so
Hundsnurscher, noch der Ansicht, dass es sich bei trennbaren Partikelverben um eine
„unvollendete composition“ handelt (Hundsnurscher 1997: 1), eine „wahre composition“ sei
hingegen erst in Gestalt einer untrennbaren Variante erreicht. So sieht Grimm die trennbare
Auftretensform komplexer Verben als Zwischenstadium auf dem Weg der sprachlichen
Evolution zu einer festen Verbindung, also einer „wahren composition“.

Auch später vertreten noch eine ganze Reihe Sprachwissenschaftler zum Teil

ähnliche Sichtweisen, wie Hundsnurscher zusammenfasst: Hermann Paul sieht keinen
Unterschied unter den so genannten unfesten Verbindungen und stellt fest, dass
ausschlaggebend sei, dass nur von festen Zusammensetzungen substantivische Ableitungen
vorliegen. Wilhelm Wilmans spricht von Halbcomposita, deren Einheit ausschließlich in der
Bedeutung liege. Karl Brugmann differenziert hingegen zwischen Kontaktkomposita und
Distanzkomposita, deren äußere Erscheinungsform aber keinen wesentlichen Einfluss auf
den Inhalt nimmt; Walter Henzen spricht ebenfalls von „unfest zusammengesetzten Verben,
die sich gleichsam erst auf dem Wege zur Komposition befinden“ (Henzen 1965, in:
Hundsnürscher 1997: 3) – die Uneinigkeit ist also groß (Vgl. ebenda)!

Die weit verbreitete Annahme, es liege bei trennbaren Partikelverben eine Art

Unfertigkeit vor, ist zumindest dahingehend erstaunlich, als dass bereits im
Althochdeutschen Partikel- Verb-Verbindungen auftraten, die sich bis heute eben nicht zu
einem „Kontaktkompositum“ bzw. einer „wahren composition“ entwickelt haben. Ähnlich
werden bereits seit dem Mittelhochdeutschen sechs untrennbare Partikeln ausgemacht, zu
denen bislang keine der trennbaren Partikeln hinzugekommen ist (Vgl. ebenda). Sollte also
eine Entwicklung dahingehend vorliegen, dass sich trennbare Partikelverben zu
untrennbaren Konstruktionen verbinden, so ist dieses Sprachwandelphänomen mit den zur
Verfügung stehenden diachronischen Mitteln nicht zu belegen und darf in Frage gestellt
werden.

Bezüglich der Frage, was denn im Rahmen der offensichtlich eher intuitiven

Bezeichnung Partikelverb mögliche Präverbien sind, beschreibt Lüdeling (2001: 9 f.) drei
Positionen:

a)

Partikelverben sind trennbare komplexe Verben, deren Präverb zu einer beliebigen

syntaktischen Kategorie gehören kann wie in

klavierspielen

oder

spazierengehen.

Die

meisten deutschen Grammatiken und Wörterbücher vertreten diese Auffassung.

b)

Die Partikeln der so genannten Partikelverben sind intransitive Präpositionen.

Diese Position verlangt eine streng syntaktische Analyse auf der einen sowie eine
morphologische Analyse auf der anderen Seite.


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c)

Die dritte Position ist laut Lüdeling eine, die implizit häufig vorausgesetzt wird: Es gibt

eine Gruppe von Partikeln, die sich aus Adverbien, Adjektiven und/oder Präpositionen
herausgebildet haben (z. B. ab, an, auf, aus, bei, ein, los, nach, vor, zu/durch, über, um, unter,
wider). Oft wird dieser Ansicht folgend auch die komplette Gruppe der Präpositionaladverbien
ebenso wie mit Adjektiven homophone Präverbien als Partikeln beurteilt.

Weiterhin nimmt Lüdeling an, dass mit nominal und verbal geprägten Präverbien

versehene trennbare komplexe Verben keine gemeinsame Klasse mit solchen mit präpositionalen,
adjektivischen oder adverbialen Präverbien bilden. Weil diese beiden Typen trennbarer
komplexer Verben keinerlei einheitliches Verhalten aufweisen, können sie auch nicht nach einem
einheitlichen Muster analysiert werden. Die eingeschränkte Produktivität in der Bildung von
nominalen und verbalen trennbaren komplexen Verben und die Tatsache, dass sie keine
Grundlage für weiterführende Wortbildungsprozesse bieten (*staubsaugbar, * spazierenführbar)
legen demnach nahe, dass sie sich strukturell von Konstruktionen mit präpositionalen,
adjektivischen oder adverbialen Präverbien unterscheiden. Dies führt nach Lüdelings
Argumentation dazu, dass nominale und verbale trennbare komplexe Verben starke strukturelle
und semantische Unterschiede zu „preverb-verb-constructions“ (PVC) aufweisen und demnach
nicht gemeinsam mit diesen im Rahmen ihrer Arbeit behandelt werden.

Es werden in Lüdelings Untersuchung also nur solche komplexen Verben berücksichtigt,

die aus einem Präverb und einem Verb bestehen, bei denen das Präverb weder einen nominalen
noch einen verbalen Ursprung aufweist. Zusammengefasst bedeutet dies, dass „preverb-verb-
constructions consist of a one word preverb of category X, where X is different from N or V, and
a verb“ (Lüdeling 2001:18).

Lüdeling spricht sich für die Beurteilung von trennbaren Wörtern als phrasale

Konstruktionen aus, indem sie argumentiert, „the separability of particle verbs provides us with
the strongest argument in favor of a phrasal structure“ (Lüdeling 2001: 46) und folgert, „that all
PVCs have a phrasal sturcture, that is, the preverb always projects to a phrase“ (Lüdeling 2001:
58). So kommt Sie auch zu dem Schluss, dass eine phrasale Analyse der PVCs den Sachverhalt
wesentlich differenzierter darstellt, als eine morphologische Analyse es bewerkstelligen könnte
und bezeichnet so genannte Partikelverben dementsprechend als lexikalisierte phrasale
Konstruktionen", um auch auf die Eigenschaft einzugehen, dass Phrasen normalerweise nicht
lexikalisiert sind und diese Tatsache einer Interpretation der Konstruktion als Phrase eigentlich
widerspricht.

Möglicher Weise kann nur in einer phrasalen Analyse der so genannten Partikeln

überhaupt die korrekte Lesart des Verbzusatzes’ interpretiert werden, da er je nach Umgebung
und Funktion über eine adverbiale, adjektivische oder eine präpositionale Lesart verfügen kann.

PVCs teilen sich nach Lüdeling in zwei Klassen auf: gelistete PVCs und solche PVCs, die

nach produktiven Regeln gebildet werden. Alle PVCs, die nicht vollständig transparent sind,
müssen gelistete PVCs sein.

Des Weiteren können nach Lüdeling Partikelverben auch nicht von ähnlichen

Konstruktionen’ unterschieden werden, da es kein Merkmalsbündel gibt, das alle Partikelverben
teilen und eine Unterscheidung zwischen diesen und ähnlichen Konstruktionen ermöglichen
würde. Lüdeling stellt abschließend fest, dass die Antwort auf die Frage, ob eine Konstruktion ein
Partikelverb ist, praktisch auf Intuition beruht (Vgl. Lüdeling 2001: 163).


LITERATUR:

1.

Hundsnürscher F. Das System der Partikelverben mit aus in der

Gegenwartssprache. Hamburg: Buske. 1997.

2.

Lüdeling A. On particle verbs and similar constructions in German. Stanford:

CSLI Publications. 2001.

3.

Motsch W. Deutsche Wortbildung in Grundzügen. Berlin/New York: Walter de

Gruyter. 1999.

Библиографические ссылки

Hundsniirscher F. Das System der Partikelverben mit aus in der Gegenwartssprache. Hamburg: Buske. 1997.

Liideling A. On particle verbs and similar constructions in German. Stanford: CSL1 Publications. 2001.

Motsch W. Deutsche Wortbildung in Grundziigen. Berlin/New York: Walter de Gruytcr. 1999.

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