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PRÄPOSITIONALE KASUS UND IHRE SYNTAKTISCHE
FUNKTIONEN
A.Scherbutayeva (Magister SamSIFL)
Аннотация. В предлагаемой статье рассматриваются синтаксические
особенности предложных падежей в сравнении с беспредложными падежамив
современном немецком языке.
Ключевыеслова: Präpositionale Kasus, die reinen Kasus,obligatorischer Aktant,
fakultativer Aktant, freie Angabe.
Der Zweck dieses Artikels ist es, die syntaktischen Merkmale von Präpositionalfällen
im modernen Deutschen zu betrachten. Zwischen den reinen Kasus und den präpositionalen
Kasus besteht kein semantischer und kein tieferer syntaktischer Unterschied, obwohl die
Beziehung des mit einem bestimmten Kasus versehenen Substantivs zu dem übergeordneten
Wort (Verb, Adjektiv, Substantiv) beim Präpositionalkasus durch eine Präposition
vermittelt ist (mittelbarer Kontakt) und der Kasus des Substantivs folglich nicht durch das
übergeordnete Wort, sondern durch die Präposition festgelegt ist. In beiden Fällen handelt
esjedoch um einen syntaktisch regierten Kasus, dem nicht in dichter Weise eine semantische
Funktion zugeschrieben werden kann. Auch sonst verhalten sich die präpositionalen Kasus
ähnlich wie die reinen Kasus.
Die Präpositionalkasus treten in folgenden syntaktischen Funktionen auf:
(1)
als obligatorischer Aktant von ein-, zwei-, drei- und vierwertigen Verben:
Es geht
um eine wichtige Frage.
Berlin liegt
an der Spree.
Er legt das Buch
auf den Tisch.
Der Referent bittet die Zuhörer für diesen Zwischenruf
um Verständnis.
(2)
als fakultativer Aktant von zwei-, drei- und vierwertigen Verben:
Die Schneiderin arbeitet
an einem Kleid.
Der Sohn begleitet seinen Vater
in die
Stadt.
Die Patrioten befreiten den Widerstandskämpfer
aus dem Gefängnis.
(3)
als freie Angabe bei null-, ein-, zwei-, drei- und vierwertigen Verben:
Es schneite
in der Nacht.
Der Schriftsteller arbeitete
in der Nacht.
Er schrieb
in der Nacht
den Brief.
Er schenkte
im vergangenen Jahr
seinem Sohn eine Uhr.
Sie übersetzte
im vergangenen Jahr
das Buch aus dem Russischen ins Deutsche.
(4)
als fakultativer Aktant eines Adjektivs:
Der Student ist froh
über die bestandene Prüfung.
Er ist verärgert
über den Unfall.
(5)
als fakultativer Aktant bei Substantiven:
Seine Freude
über die bestandene Prüfung
beflügelte ihn.
Seine Hoffnung
auf ein baldiges
Wiedersehen erfüllte sich nicht.
(6)
als freie Angabe bei Substantiven:
Sein Freund
im Nachbarort
ist gestorben.
Der Strand
an der Ostsee
zieht viele Urlauber an.
Ein Vergleich mit den syntaktischen Funktionen der reinen Kasus zeigt, dass auch
die präpositionalen Kasus als obligatorische Aktanten, als fakultative Aktanten und als freie
Angaben auftreten können, dass sie bei Verben, Adjektiven und Substantiven stehen.
Fahndung
nach;
kämpfen – Kampf
für/gegen;
sich kümmern – Kummer
um;
polemisieren – Polemik
gegen;
protestieren – Protest
gegen;
raten – Rat
zu;
riechen –
Geruch
nach;
sich scheuen – Scheu
vor,
spielen – Spiel
mit;
streiten – Streit
mit/um;
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teilnehmen – Teilnahme
an;
unterrichten – Unterricht
in;
unterweisen – Unterweisung
in;
vertrauen – Vertrauen
auf,
verzichten – Verzicht
auf,
wissen – Wissen
um/von;
zweifeln –
Zweifel
an
(3) Das Substantiv regiert eine Präposition, während das entsprechende Verb den
Akkusativ regiert und ein entsprechendes Adjektiv nicht vorhanden ist:
Er besucht
unseren Freund.
sein Besuch
bei unserem Freund
Ebenso: achten – Achtung
vor,
angreifen – Angriff
auf,
erlauben – Erlaubnis
иm/für,
fordern – Forderung
nach;
fragen – Frage
an;
garantieren – Garantie
für,
genehmigen –
Genehmigung
für/zu;
kritisieren – Kritik
an;
lieben – Liebe
zu;
überblicken – Überblick
über,
unterrichten – Unterricht
an;
voraussetzen – Voraussetzung
für/zu;
vorschlagen –
Vorschlag
auf
.
In wenigen Fällen tritt eine Kopplung der Möglichkeiten (2) und (3) ein, entspricht
dem Substantiv ein Verb sowohl mit als auch ohne Präposition: beraten (über) – Beratung
über,
jagen (nach) – Jagd
nach
(1)
Das Substantiv regiert eine Präposition, während das entsprechende Verb den
Dativ regiert und ein entsprechendes Adjektiv nicht vorhanden ist:
Wir antworten
dem Institutsdirektor.
unsere Antwort
an den Institutsdirektor
Ebenso: begegnen – Begegnung
mit;
berichten – Bericht
an;
mitteilen – Mitteilung
an;
nützen – Nutzen
für,
schaden – Schaden
für,
schenken – Geschenk
für,
vertrauen –
Vertrauen
zu;
zustimmen – Zustimmung
zu
(3) Das Substantiv regiert die gleiche Präposition wie das entsprechende Adjektiv,
ein entsprechendes Verb ist nicht vorhanden:
Die Schülerin
ist stolz auf
ihren ersten Preis.
der
Stolz
der Schülerin
сш
/ihren ersten Preis
Ebenso: arm – Armut
an;
bekannt – Bekanntschaft
mit;
eifersüchtig – Eifersucht
auf
gierig – Gier
nach;
gut – Güte
zu;
hart – Härte
in;
reich – Reichtum
an;
sorgfältig – Sorgfalt
in;
überlegen – Überlegenheit
an/in;
verwandt – Verwandtschaft
mit;
zornig – Zorn
auf
(4) Das Substantiv regiert eine Präposition, während das entsprechende Adjektiv den
Dativ regiert und ein entsprechendes Verb nicht vorhanden ist:
Der Wissenschaftler ist
seinen Prinzipien
treu.
die Treue des Wissenschaftlers
zu seinen Prinzipien
Ebenso: nahe – Nähe
zu;
überlegen – Überlegenheit
gegenüber
(5) Das Substantiv regiert eine Präposition, obwohl weder ein entsprechendes Verb
noch ein entsprechendes Adjektiv vorhanden ist:
Er hat keinen Appetit
auf
Obst.
Sie hat keine Lust
zum
Schwimmen.
Ebenso: Ehrgeiz
nach,
Freundschaft
zu
LITERATUR:
1.
Helbig G. Die Funktionen der substantivischen Kasus in der deutschen
Gegenwartssprache. Halle, Saale: Niemeyer. – 1973.
2.
Helbig G. Oberflächen- und Tiefenkasus: Zum Problem der Bedeutung der Kasus.
// Probleme der Valenz- und Kasustheorie. Tübingen: Niemeyer (Konzepte der Sprach- und
Literaturwissenschaft), 1992. – S. 1-13.
3.
Helbig G.,Buscha J. Deutsche Grammatik. Ein Handbuch für den
Ausländerunterricht. Berlin u.a.: Langenscheidt. – 2005.